Vorwort zu "The Blue Hour" von Kurt Schumacher

 

Obwohl seine Geburtsstunde inzwischen mehr als 100 Jahre zzurückliegt, hat der Blues - der Urquell der populären Musik - bis heute nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. Mag sein, dass dies mit seiner schnörkellosen Ehrlichkeit zusammenhängt. Vielleicht liegt es auch an seinem mitreißenden Shuffle-Rhythmus, der jeden Gitarristen schnell in seinen Bann zieht. Wer könnte dies mit Bestimmtheit sagen?

 

Gewiss ist hingegen, dass unter all den verschiedenen Spielarten des Blues eine einzige hervorsticht: der auf Gitarre gespielte Fingerstyle-Blues. Jeder, der einmal in die frühen Aufnahmen von Robert Johnson, Lightning Hopkins, John Lee Hooker, oder Big Bill Broonzy hineingehört hat, wird gespürt haben, dass im Fingerstyle-Blues - wie er in dieser Ausgabe vorgestellt wird - der Blues in seiner ursprünglichsten Form erklingt.

 

Aus dem Blues haben sich dann nach und nach andere populäre Musikstile entwickelt. Es entstanden zunächst Ragtime, Boogie-Woogie und Jazz, später dann Rock´n´Roll, Rhythm`n`Blues und, last but not least, Rock.

 

In den 22 Stücken des vorliegenden Bandes habe ich den Versuch unternommen, einen Teil dieser Musikrichtungen einmal im Fingerstyle zu präsentieren.