Ernst Gottlieb Baron wurde am 17.2.1696 in Breslau geboren. Mit dem Lautenspiel begann er im Alter von 14 Jahren. Im Jahre 1715 begann er mit dem Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie an der Universität von Leipzig, welches er nach drei Jahren abschloss. In den folgenden Jahren reiste er viel herum und machte unter anderem in Halle und Köln Station.1720-1722 war er als Lautenist in Jena tätig. Im Anschluss daran begab er sich wieder auf Reisen und besuchte unter anderem Kassel, Fulda, Würzburg und Regensburg.

 

Im Jahr 1727 veröffentlicht Baron in Nürnberg seine Schrift "Historisch-theoretische und Practische Untersuchung des Instruments der Lauten", die ihm bis heute einen gewissen Bekanntheitsgrad gesichert hat.

In die Zeit von 1722-27 fällt wohl auch, entgegen in der Literatur zum Teil anders vertretenen Annahmen, Barons Aufenthalt am Dresdner Hof. Er nimmt hier Unterricht bei Silvius Leopold Weiß, zu welchem er fortan ein freundschaftliches Verhältnis pflegt und dessen Lautenkunst er in der oben genannten Schrift über die Maßen lobt. Anschließend wirkte er vor allem an den Höfen von Eisenach und Gotha.

 

Im Jahr 1735 wurde er von Friedrich dem Großen, der zu diesem Zeitpunkt noch ungekrönt war, als Kammertheorbist auf sein Rokoko-Wasserschloss zu Rheinsberg berufen. Hier, am Kronprinzensitz Friedrichs, versammelte sich in regelmäßigen Abständen eine illustre Schar von führenden Denkern aus Wissenschaft und Kunst. Friedrich selbst galt ja seinen Zeitgenossen als engagierter Flötist, der zuweilen auch selbst zur Feder griff um zu komponieren.

 

 In diesem höfischen Umfeld wirkte Ernst Gottlieb Baron fünf Jahre lang, bis er 1740 Friedrich dem Großen anlässlich seiner Thronbesteigung nach Berlin folgte, wo er am 12.4.1760 im Alter von 64 Jahren starb.